Jahreshauptversammlung beim DRK Wedel
Wechsel an der DRK-Spitze
Mitgliederversammlung entschied: Horst Rauser folgt Josef Musil im Amt des Vorsitzenden
Obwohl Horst Rauser nie einen Vorstandsposten im DRK-Ortsverein bekleidete, kennt er die Institution aus dem Effeff. Jahrelang war der pensionierte Marine-Offizier als Berater im Einsatz, organisierte und half kräftig dabei, moderne Strukturen in dem Verein zu schaffen, der die Aufgaben eines mittelständischen Unternehmens zu erfüllen hat. Deshalb war seine einstimmige Wahl zum neuen Vorsitzenden durch die Jahreshauptversammlung des großen Wohlfahrtsverbandes keine Überraschung. Horst Rauser löst Josef Musil ab, der im kommenden Januar aus dem Berufsleben ausscheidet und sich deshalb auch im nebenberuflichen Bereich größere zeitliche Spielräume schaffen möchte.
Doch bevor es dazu kommt, hatte er den Mitgliedern noch Rechenschaft übers vergangene Jahr abzulegen. Er machte das ausführlich, seine Rede dauerte rund eine Stunde, doch auch damit konnte er nur Schlaglichter setzen. So groß ist das Aktivitäts-Spektrum des rund 700 Mitglieder starken Verbandes. So freute sich der scheidende Vorsitzende, dass von den 665 Blutspenden 13 Prozent von Erstspendern abgegeben wurden - was positiv in die Zukunft schauen lässt. Die Nachfrage nach Blindenbüchern floriert, die Aufgaben der Kleiderkammer "haben sich durch die Flüchtlinge potenziert", wobei auch Neuankömmlinge selbst in dieser Institution mitarbeiten.
Ein herzliches Dankeschön an die Stadt ließ Bürgermeister Niels Schmidt und die anwesenden Politiker strahlen. "Danke" für 80.000 Euro städtischen Zuschuss im Jahr, damit die Tagesstätte ihre Angebote von Unterhaltung bis Gymnastik, von Selbsthilfegruppen bis Informationen in bewährter Weise durchführen kann und damit rund 17.000 Gäste begeisterte.
"Menschen helfen Menschen", "Bürger in Not" und "Kinderhilfsfonds" heißen die Abteilungen, die segensreich für Menschen wirken, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, indem Brillengestelle, Medikamente oder Schulausflüge bezahlt werden. Frohe Botschaft am Rande: Die Stadtsparkasse hat jüngst für die kommenden Jahre einen "Dauerzuschuss" von jeweils 2000 Euro für "Menschen helfen Menschen" bewilligt, um Planungssicherheit zu schaffen.
Anders wichtig ist das Jugendrotkreuz, dessen Mitglieder für den Schulsanitätsdienst an der Gebrüder-Humboldt-Schule und am Johann-Rist-Gymnasium sorgen sowie der Katastrophenschutz, dessen Akteure insbesondere bei Großveranstaltungen im Einsatz sind. Dieser Katastrophenschutz ist allerdings ein Sorgenkind des DRK Wedel, weil sich die öffentliche Hand, sprich: Land und Bund, laut Josef Musil immer stärker aus der Finanzierung zurückzögen. Das Thema werde den neuen Vorstand stärker beschäftigen.
Geld für seine wichtige Arbeit erwirtschaftet das DRK vor allem aus den Überschüssen der engagierten Pflegekräfte der Sozialstation sowie aus seinen Immobilien, die professionell von der Eigenheim Wohnungsgenossenschaft gemanagt werden. Von den insgesamt 59 Wohnungen sind mehr als die Hälfte Sozialwohnungen mit äußerst günstigen Mieten. Problembehaftet ist das Anwesen an der Pinneberger Straße, bei dem nach dem Auszug des öffentlichen Rettungsdienstes und der städtischen Schulkinderbetreuung große Teile der Einnahmen wegbrachen. Josef Musil: "Darüber muss intensiv nachgedacht werden." Insgesamt etwa 1,5 Millionen Euro bewegt das DRK jährlich an Einnahmen und Ausgaben. Schatzmeister René Penz: "Der Verein ist gesund."
Bevor sich die Mitglieder bei Bockwürstchen und Kartoffelsalat stärken konnten, wurde der Vorstand ergänzt und verdiente Ehrenamtliche beglückwünscht. Außer für den Vorsitzenden votierten die Mitglieder auch für den Vize Volker Blöß einstimmig ebenso wie für die neue Schriftführerin Anna Niehaus, die drei BeisitzerInnen Jutta Kappesser, Ingeborg Dehn und Björn Westphal. Bestätigt wurden die Leiter der Gemeinschaft 1, Annegret Behrmann, der Gemeinschaft 2, Stephan Isachsen und des Jugendrotkreuzes Henrike Wagler. (Jörg Frenzel/kommunikateam GmbH, 15.7.2016)
Quelle: www.wedel.de