Es heißt „Übung“ nicht „Könnung“
„Richtet eine Betreuungsstelle für 20 Betroffene Personen ein.“ sagte meine Kollegin Anna und hielt mir die blaue Weste (Gruppenführerweste) hin. Echt jetzt, dachte ich?
Seit einem Jahr ist mein Mitwirken in der Bereitschaft aus gesundheitlichen Gründen stark eingeschränkt. Obwohl ich versuche regelmäßig an den Dienstabenden teil zu nehmen, bin ich trotzdem ein wenig aus der Materie. Wie ging das mit der Betreuung noch mal? Wo ist das Material? Was brauche ich überhaupt?
Es heißt Übung, nicht Könnung, sagte ich mir und fing einfach an.
Ich gab die Aufgabenstellung an meine Gruppe weiter und verteilte erste Aufträge.
Im Eingangsbereich wurde ein Tisch mit Bank aufgestellt, dazu kam der Koffer mit den Registraturkarten. Registratur fertig!
Ich legte einen Bereich fest, in dem Helfer 5 unserer neuen Feldbetten aufbauten. Dazu noch eine kurze Anweisung, wie die Betten positioniert werden sollten. Ruhebereich fertig!
Für den Aufenthaltsbereich wurden Tische und Bänke unter unserem neuen Pavillion aufgestellt. Sitzmöglichkeit für die Betroffenen, um warme Getränke zu sich zu nehmen. Dazu noch die Heizung aufgebaut. Aufenthaltsbereich fertig!
Wollen wir den Gang nicht noch „abflattern“, damit die Betroffenen nicht wild durcheinander laufen?, warf eine Helferin ein. Super Idee, trennt die beiden Gänge gerne ab.
Für eine bessere Orientierung wurden die WC´s und alle anderen Bereiche wurden durch Schilder kenntlich gemacht.
Nach dem Aufbau schritt ich die Betreuungsstelle mit meiner Gruppe gemeinsam ab. Keiner hatte Änderungen oder Ergänzungen.
Weniger nervös, als noch zu Beginn der Übung präsentierte ich Anna unser Ergebnis.
Fazit: Nichts vergessen. Gut gemacht!
Das Würstchen vom Grill haben wir uns danach auch alle verdient :-).
Auch wenn ich nicht die einsatzerfahrenste Helferin bin, zeigte mir der Dienstabend zwei wichtige Sachen:
1.) Ich kann jederzeit ins kalte Wasser geschmissen werden.
2.) Jeder bringt sich/sein Können ein. Keiner ist alleine. Wir sind ein – tolles – Team!
Sabrina Christiansen, DRK Wedel