Das DRK - nur Katastrophenschutz?
Die DRK Bereitschaften sind ursprünglich aus Kriegen, insbesondere dem Kalten Krieg entstanden. Das Deutsche Rote Kreuz ist mit dem Rotkreuzgesetz der BRD u.a. verpflichtet den Sanitätsdienst der Bundeswehr zu unterstützen. Zusätzlich wurden die DRK Bereitschaften weiter in den Zivil- und Bevölkerungsschutz des BUNDES eingeplant und auch unterstützend mit Material ausgestattet.
Aus seinem Selbstverständnis als Nationale Hilfsgesellschaft verpflichtet sich das DRK bundesweit Hilfe dort zu leisten, wo sie gebraucht wird, auch wenn staatliche System nicht (mehr) greifen.
Zusätzlich zu diesen Aufgaben ist das DRK in den Bundesländern auf eigene Initiative in den Katastrophenschutz eingebunden. Der Katastrophenschutz ist in Deutschland Aufgabe der Länder. Auf Ebene der Unteren Katastrophenschutzbehörde (Kreise und Kreisfreie Städte) stellt das DRK Personal und Material aus eigenen Kapazitäten zur Verfügung. Dieses geschieht in Zusammenarbeit mit den Verwaltungen, die für den kommunalen Katastrophenschutz verantwortlich sind.
Mit den politischen Veränderungen der letzten 20-30 Jahren verändere sich u.a. durch Wegfall des Kalten Krieges das Aufgabengebiet. In vielen Regionen wurde erkannt, daß es Einsatzszenarien unterhalb der Katastrophe gibt, in denen Material, Personal und Knowhow dieser Einheiten gebraucht werden kann. Es sind Einsatzszenarien, in denen die alltäglichen Strukturen an ihre Leistungsgrenze stoßen. Beispiele hierfür sind die Unterstützung des Rettungsdienstes mit Behandlungsplätzen und Transportkapazitäten bei größeren Schadenlagen, die aber keine Katastrophenlage sind, oder der Einsatz von einer Großen Anzahl von Einsatzkräfte über einen längeren Zeitraum, die verpflegt werden müssen. Auch hierfür stehen die DRK Bereitschaften bereit.
Das DRK stellt sich diesen Aufgaben aus seinem Selbstverständnis, seiner Grundsätze und auch aus seiner Satzung heraus selber, darf sich sogar selber in den Einsatz begeben. Unterstützt wird das DRK in seiner Arbeit von staatlichen Organen.
Viele Faktoren, besonders die Spendensituation, haben sich im Laufe der Zeit verändert. Viele DRK Gliederungen haben einen Mitgliederschwund zu beklagen. Besonders die Kriegs- und Nachkriegsgeneration, die sich in den Nachkriegsjahren im DRK beteiligt haben und auch später als treue Mitglieder mit ihren Mitgliedsbeiträgen die Arbeit unterstützt haben, sterben aus. Die Nachwuchsgewinnung wird immer schwieriger. Dieses wirkt sich auch in der DRK-eigenen Finanzierung der DRK Bereitschaften aus. Material und Unterkünfte sind in die Jahre gekommen, Ersatzbeschaffungen und neue Investitionen werden aus eigenen Mitteln schwieriger und auch der Bund, die Länder und Kommunen beklagen angespannte Haushaltslagen.
Auch die Gewinnung aktiver Helfer wird immer schwerer. Der gesellschaftliche Wandel sich ehrenamtlich zu engagieren betrifft alle Vereine und Organisationen. Ganztagsschulen und die Anforderungen der Flexibilität im Berufsleben erschweren die Suche nach Helfern, Kameraden und ehrenamtlichen Mitarbeitern. Ehrenamt hat in der Gesellschaft einen schweren Stand, hoch angesehen aber nur wenige wollen sich engagieren.
Auch der Wedeler DRK Ortsverein steht vor diesen Problemen. Es werden Helfer in vielen Bereichen gesucht, ob in der Begegnungsstätte, der Kleiderkammer oder der DRK Bereitschaft. Aber auch im Bereich des Katastrophenschutzes, der DRK Bereitschaft, wird Material und Unterkunft alt. Immer wieder sucht das DRK Wedel nach Wegen und Mitteln seine Aufgaben zu erfüllen. Seien es Schutzhelme für die Kameraden, einen für die Aufgabe ausreichenden Stromerzeuger oder einen Weg die Unterkunft kostenneutral zu betreiben. Oft ist man auf Spenden von Betrieben angewiesen, die man aktiv anschreibt und nach Wegen sucht, das kostet ehrenamtliche Arbeitszeit.
Es gibt aber auch positive Entwicklungen. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Wedel ist in den vergangenen Jahren im Bereich BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) intensiver geworden. Ob die sanitätsdienstliche Absicherung von Veranstaltungen oder Unterstützung bei Einsätzen unterhalb der Katastrophe im Verantwortungsbereich der Stadt (Bombenentschärfung oder Verpflegung von Einsatzkräften der Feuerwehr) ist das DRK Wedel ein zuverlässiger Partner. Ebenso in der vorbereitenden Planung von Unterbringung und Notunterkünften steht das DRK Wedel mit seinem Fachwissen der Stadt beratend bei.
Ehrenamt kann Spaß machen - man erfährt Kameradschaft, erlernt Fähigkeiten außerhalb des Berufes, die auch beruflich weiterhelfen können, fördert Sozialkompetenz und erweitert den Horizont.
Das DRK Wedel freut sich auf Dich. Wir bieten viele Möglichkeiten der ehrenamtlichen Arbeit ob im Jugendrotkreuz, der Bereitschaft, der Begegnungsstätte, bei der Blutspende oder der Kleiderkammer. Getreu unserer Grundsätze ist jeder willkommen.
Schau doch einfach einmal vorbei oder informiere dich auf unserer Internetseite. Weiterer Informationen kann auch unsere Geschäftsstelle unter 04103-4373 geben.
Stephan Isachsen, DRK Wedel