250-Kilo-Bombe entschärft
Blindgänger: 500 Anwohner evakuiert, Kampfmittelräumdienst gab nach einer Stunde Entwarnung
Exakt um 14.01 Uhr leuchtete das grüne Leuchtsignal über der Industriestraße auf. „Die Sicherheit ist wieder hergestellt“, verkündete Dennis Renk, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbands. Das Signallicht war die Bestätigung: Der 250-Kilo-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg war entschärft.
„Es lief gut. Die Bombe war in einem guten Zustand, weil sie verstiftet war“, erläuterte Sprengmeister Oliver Kienast vom Kampfmittelräumdienst des Landes-Schleswig-Holstein. Knapp eine Stunde brauchten er und seine Kollegen Hans-Jörg Kinsky und Alexander Matera, bis sie Entwarnung geben konnten. „Die Schwierigkeiten sieht man oft erst während der Entschärfung, aber hier war sogar der Sicherheitsdraht noch dran“, sagte Kienast über die Bombe, die aus amerikanischer Produktion stammte und vermutlich im Jahr 1944 über der Rolandstadt abgeworfen worden war. Die Minustemperaturen nahm Kienast gelassen. „Man friert mehr, wenn es schneit“, sagte er und lachte. Ansonsten habe die Witterung keinen Einfluss auf den Einsatz gehabt.
Die etwa 500 Einwohner, die aus dem Sicherheitsbereich von 500 Metern rund um den Bombenfundort an der Kreuzung Industriestraße/Tinsdaler Weg evakuiert worden waren, konnten kurz nach der Entschärfung wieder in Ihre Wohnungen zurückkehren. „Der Einsatz ist sehr gut gelaufen“, bilanzierte Renk. 57 Feuerwehrleute waren auf der Wache im Einsatz, die Polizei sicherte an sieben Punkten das Sperrgebiet. Zudem standen drei Rettungswagen und zwei Notärzte bereit. Das Deutsche Rote Kreuz Wedel (DRK) hatte in der Gebrüder-Humboldt-Schule eine Notaufnahme eingerichtet, die allerdings nur von neun Personen genutzt wurde. Die Bombe wird nun von einem Spezialunternehmen zersägt und anschließend verbrannt werden.
Quelle: wedel-schulauer-tageblatt