11.02. Tag des Notrufes - und ein besonderer Einsatz
Am Mittwoch wurde bei Bauarbeiten in Wedel eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, die Entschärfung wurde auf den Samstag festgelegt - dem Tag des Notrufes.
Für die Entschärfung des für Wedel und den Kreis Pinneberg eher ungewöhnlichen Zeitzeugen wurde eine Sicherheitszone von 500m um den Fundort eingerichtet. 500 Anwohner wurden bereits am Donnerstag über diese Maßnahme informiert und das DRK Wedel wurde mit seiner Betreuungsgruppe beauftragt eine Betreuungsstelle einzurichten.
Betreuungsgruppen sind Einheiten des Katastrophenschutzes, die sich auf Soziale Betreuung und Unterkunft spezialisiert haben. Diese Einheiten können aber auch außerhalb von Katastrophen die zuständigen Ordnungsbehörden bei der Unterbringung von Betroffenen zur Unterstützung angefordert werden. Neben der Unterbringung und Verpflegung können die Betroffenen auch mit den wichtigsten Hygieneartikeln versorgt werden. Die letzten großen Einsätze der Betreuungsgruppen waren 2015 während des großen Flüchtlingsaufkommens.
Für die Betreuungsstelle wurde die Mensa der Gebrüder-Humboldt-Schule ausgewählt. Für bis zu 100 Personen und mehr wurden die Vorbereitungen getroffen. Erfahrungen zeigen, dass in vergleichbaren Situationen 10% der Betroffenen sich in Betreuungsstellen begeben. Viele nehmen sich für die Zeit andere Aktivitäten vor oder kommen bei Freunden und Verwandten unter. Wer nicht selber die Betreuungsstelle erreichen konnte, wurde von einen Fahrdienst des DRK abgeholt.
Nach der Nachricht, dass die Bombe erfolgreich entschärft worden ist, wurde von der gemeinsamen Einsatzleitung im Feuerwehrhaus die Sperrzone aufgehoben und die Betreuungsstelle abgebaut. Selbstverständlich wurden auch Betroffene wieder in ihre Wohnungen gebracht.
Im Anschluss gab es noch ein Treffen der Einsatzkräfte im Feuerwehrgerätehaus und eine Erbsensuppe zur Stärkung, bevor die meist ehrenamtlichen Einsatzkräfte zu ihren Familien zurückgekehrt sind. Die Helfer des DRK hatten noch kleinere Aufräumarbeiten zu leisten bis der Einsatz gegen 17:30 Uhr beendet werden konnte.
Stephan Isachsen, DRK Wedel