Sanitätsdienst beim Reebook Ragnar Relay
Es weht. Menschen rennen. Absperrungen stürzen um. Chaos am Zieleinlauf des Streckenabschnittes. Jemand ruft: „Oh nein!“ Aber von Anfang…
Es ist ein trüber und feuchter Samstagmittag, an dem wir uns auf den Weg machen. Wir, das sind Lea und Elena, Sanitäter der Bereitschaft Wedel. Das Ziel ist der Flugplatz Heist-Uetersen, letzthin Schauplatz von Wings’n’Wheels, ehemals Ort des Towerfestivals und Feuerwerkspräsentationsplatz. Heute findet dort der Reebook Ragnar Relay statt. Noch nie gehört? Nun, wir auch nicht. Es handelt sich dabei um einen Teamlauf über 250 km, von Hamburg Fischmarkt bis Sankt Peter Ording. Zum ersten Mal in Deutschland, zum zweiten Mal in Europa findet dieser Lauf statt. Zehn Leute –oder fünf bei den Ultra-Teams- teilen sich die Strecke, für die insgesamt 36 Stunden angesetzt sind. Wir stehen also fast ganz am Anfang, der Tag hat für die Läufer „gerade mal“ vor fünf Stunden begonnen, wenn sie bei uns eintreffen.
Start ist wie immer die Dienststelle der Bereitschaft, wir treffen uns um 11:30, um 12:00 sollen wir vor Ort sein. Kein Problem, Ablauf und Strecke sind bekannt, alles läuft im Team. Wir treffen pünktlich ein, stellen uns gut sichtbar auf und freuen uns über die Standheizung, nach dreißiger Graden in den letzten Wochen, sind 12 Grad auf einmal richtig kalt…
Dann geht alles sehr schnell: Wind kommt auf, Der Pavillon am Zieleinlauf (eigentlich ein Staffelübergabepunkt) geht in die Luft und der Promo-Bogen in seinem leuchtenden Orange gleich mit. Die Absperrgitter fallen um, stellen die Schlappen hoch, leider sind sie scharfkantig. Das Gewebe am Fuße des Bogens reißt, er verliert Luft und flattert los, droht die weiter hinten stehenden Zelte mitzunehmen. Die Veranstalter ziehen an den Leinen, versuchen ihn zu halten, zu fassen, einzupacken… Erst mit unserer tatkräftigen Unterstützung, ohne Rücksicht auf Matsch und nasse Kleider, gelingt es, den Bogen zu halten und zu verpacken. Nun, wir können uns wieder in unser geheiztes Auto zurückziehen, alle anderen bleiben in ihrer sportlichen Arbeitskleidung draußen in Wind und Regen.
Zum Glück für alle, klart es später auf und wir verbringen einen zunehmend wärmeren Nachmittag an der Übergabezone. Freundlich umsorgt und verpflegt von den Veranstaltern, mit guter Musik und ohne weitere Einsätze geht dieser Dienst gegen Abend zu Ende.
Elena Claussen, DRK Wedel