Samstagmorgen 08:30 Uhr, irgendwo im nirgendwo.
Mein Kamerad Nils (Nille) Plohmann und ich haben vor einigen Wochen unsere Führerscheinerweiterung gemacht und dürfen, in bestimmten Situationen, Fahrzeuge zwischen 3,5-7,49 Tonnen fahren.
Nach der Führerscheinerweiterung bekommen wir jetzt die Möglichkeit das Fahren im Gelände zu üben. Dazu sind wir mit Kollegen aus Barmstedt (KTW) und Kollegen aus Pinneberg (Unimog) nach Lentförden in ein Kieswerk gefahren. Einige unserer KTW's (Krankentransportwagen) haben Allradantrieb und sind geländefähig (z.B. für Fahrten am Deich). Daher brauchen die Fahrer eine extra Einweisung in Geländefahrten.
Zwei höfliche Herren von Mercedes erklären uns, was wir bei den Fahrten heute beachten müssen. Zusammenfassung: langsam im ersten Gang mit hoher Drehzahl fahren. Und dann geht es schon auf die Autos. Erste Aufgabe: einen Berg runter fahren, unten in einer kleinen Runde drehen und den Berg wieder hoch fahren. Die Herausforderung hier ist nicht Anfahren am Berg, sondern der strandähnliche Sand auf dem wir fahren. Ich versuche es als Erste. Motor an, erster Gang, anfahren. "Du musst auskuppeln" sagt der Herr von Mercedes, der neben mir Platz genommen hat. Auf dem Sand habe ich das Gefühl kaum noch Kontrolle über das Fahrzeug zu haben. Man rutscht so sehr hin und her. "Was soll ich??". Der Mann lacht: "Fuß von der Kupplung nehmen". Wir schlittern den Berg runter und ich verstehe die Worte des Mercedes Mannes aus der Einweisung: "Wenn ihr hier nicht im ersten Gang so auf dem Gas steht, dass ihr das Metall spürt seid ihr verloren." Kann ich bestätigen. Ich bin noch zu zaghaft mit dem Gas, fahre mich regelmäßig fest und lasse mich von Mercedes retten. Dann ist Fahrerwechsel. Ich steige hinten ein, Nille geht ans Steuer und ist sofort in seinem Element. Der Motor röhrt, wir düsen den Berg runter, schlittern gekonnt um die Kurve und fahren den Berg wieder rauf. Runde für Runde. Ich sitze hinten, halte mich krampfhaft fest. "Wo waren die Spuckbeutel noch mal?"
Die nächste Aufgabe bestand darin, einen sandigen Berg hinunter und wieder hoch zu fahren. Auf dem Berg hatten sich Fahrspuren gebildet, in die wir nicht fahren durften damit das Fahrzeug von unten nicht beschädigt wurde. "Dazu müsst ihr wenn ihr hochfahrt ganz rechts am Rand fahren. Ich zeige euch mal, wie ich das meine." sagt der Mercedesmann und fährt den Berg runter. Als er wieder hoch gefahren kommt liegt das Fahrzeug ziemlich schräg, da er ganz nah an den Rand gefahren ist, um eben den Fahrspuren auszuweichen.
Nach dem ersten Schrecken versuche ich auch das mal. Da ich hier mutiger bin als bei der ersten Aufgabe klappt das richtig gut.
Danach fahren wir verschiedene Strecken in der Kieskuhle, bergauf und bergab. Unser Verständnis für das Fahren im Gelände wird von Fahrt zu Fahrt besser.
Nach Ende des Tages verabschieden wir uns von den Herren von Mercedes und reinigen die Autos.
Der Tag hat super viel Spaß gemacht, wir waren gefordert und konnten so einiges lernen. Mit den DRK Fahrzeugen zu fahren ist doch was anderes, als privat mit meinem VW Polo unterwegs zu sein.:-).
Sabrina Krüger, DRK Wedel (Bß)