DRK-Suchdienst vermeldet mehr Erfolge bei Suche nach Angehörigen
Trotz sinkender Flüchtlingszahlen in Deutschland ist der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) weiterhin stark nachgefragt. 2.744 neue Anfragen der internationalen Suche erreichten ihn im Jahr 2017. In den ersten sechs Monaten 2018 gingen 1.159 Anfragen ein – fast so viel wie im Vorjahr. „Für viele Menschen, die infolge von bewaffneten Konflikten, Katastrophen oder durch Flucht und Migration von ihren Angehörigen getrennt wurden, ist der DRK-Suchdienst die letzte Hoffnung“, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt am 28. August zum Internationalen Tag der Vermissten auf einer Pressekonferenz in Berlin.
Die online-basierte Suche mit Fotos (www.tracetheface.org) ist ein wichtiges Instrument auf internationaler Ebene. Für Kinder und Jugendliche wird ein gesondertes, passwortgeschütztes Portal genutzt. Auch dank einer nichtöffentlichen Datenbank sind die Suchmöglichkeiten nun noch weitreichender. Zwischen September 2013 und Juni 2018 haben international 21.467 Personen über „Trace the Face“ nach ihren Angehörigen gesucht, in 4.778 Fällen waren es Suchende aus Deutschland. Insgesamt gab es dabei 109 Treffer. „Die technischen Verbesserungen steigerten die Sucherfolge maßgeblich“, erklärte Dorota Dziwoki, Leiterin der DRK-Suchdienst-Leitstelle.
Martin Schüepp vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz in Genf sagte zur Suche auf internationaler Ebene: „Wir suchen derzeit weltweit nach fast 100.000 vermissten Personen - das ist die höchste Anzahl an Fällen seit über zehn Jahren. Leider wissen wir, dass die Dunkelziffer der Fälle weitaus höher liegt.“
Auch die Zahl der Anfragen beim DRK-Suchdienst zu Vermissten des Zweiten Weltkrieges bewegt sich weiter auf hohem Niveau. Im ersten Halbjahr 2018 gingen dazu bereits 4.747 Anfragen ein – im gesamten Jahr 2017 waren es 8.851. „Das Interesse am Schicksal von Millionen Menschen, die durch Zweiten Weltkrieg und Vertreibungen ihre Angehörigen verloren haben, ist ungebrochen hoch. Viele Familien in Deutschland beschäftigt dieses Thema immer noch sehr intensiv“, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.
Der DRK-Suchdienst ist Teil des internationalen Suchdienst-Netzwerks der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Gemeinsam mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und weltweit insgesamt 191 Nationalen Gesellschaften des Roten Kreuzes/Roten Halbmondes sucht er nach vermissten Familienangehörigen von in Deutschland lebenden Flüchtlingen.
Mehr Infos unter www.drk-suchdienst.de und familylinks.icrc.org
Aktuelle Fotos von der Pressekonferenz unter https://pressefotos.drk.de
Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung ist mit Nationalen Gesellschaften in 191 Ländern die größte humanitäre Organisation der Welt.
Quelle: DRK.de